Das Spätwochenbett
Das Spätwochenbett ist vor allem die Zeit in der sich Mutter und Baby kennenlernen und aufeinander einspielen sollen. Das Stillen und der Schlaf- Wachrhythmus des Babys sollen dabei den Tagesablauf bestimmen. Man darf sich bewusst vom normalen Alltag zurückziehen und die meiste Zeit im Bett oder auf dem Sofa verbringen. Nicht nur der Körper braucht diese wichtige Erholungsphase. Auch die Psyche der jungen Mutter braucht Ruhe, Zeit und Verständnis in dieser wichtigen Zeit.
Die (körperlichen) Fakten zum Spätwochenbett zusammengefasst:
- Die Gebärmutter benötigt zwischen 6-8 Wochen um auf ihre ursprüngliche Größe zu schrumpfen.
- Während dieser Zeit spürt man die Rückbildung der Gebärmutter vor allem durch die Nachwehen. Diese Nachwehen fühlen sich in den ersten Tagen nach der Geburt ähnlich an wie Geburtswehen und sind für viele Frauen sehr schmerzhaft. Mir der Zeit verlieren sie an Intensität und sind mit Menstruationsschmerzen zu vergleichen.
- Während des Stillens werden die Nachwehen stärker.
- Solange der Wochenfluss noch anhält ist auf eine gute Hygiene zu achten. Wegen der Infektionsgefahr sollten Frauen während des Wochenbetts nicht baden, sondern lieber täglich duschen. Zum Säubern eignen sich milde Waschgele oder spezielle Intim-Waschlotionen.
- Es ist besser, während des Wochenflusses Binden zu verwenden, da durch Tampons Bakterien und Keime in die Gebärmutter gelangen könnten. Vor und nach dem Wechsel der Binden sollten die Hände gründlich gewaschen werden.
- Der Wochenfluss ist in den ersten 14 Tagen überwiegend blutig. Manchmal können auch Blut- oder Schleimklumpen austreten. Dies ist ganz normal. Danach ist die Blutung schwächer und ähnelt eher einer bräunlichen Schmierblutung. Aufgrund des steigenden Anteils an weissen Blutkörperchen wird er schließlich zunehmend gelb, um am Ende des Wochenbetts als normaler, weißlicher Ausfluss wahrgenommen wird.
- Die Vagina nimmt allmählich wieder ihre normale Farbe an
- Die Wochen nach der Entbindung sind durch ein neues Körperbild geprägt. Viele Frauen beschreiben ein ungewohntes und unsicheres Körpergefühl und fehlenden Halt durch die aufgelockerte Beckenboden- und Bauchmuskulatur.
- Da der Beckenboden noch sehr instabil ist sollte auf keinen Fall schwer gehoben werden (als Regel gilt hier: „maximal das Gewicht des Neugeborenen“).
- Einige Beschwerden wie Rücken- oder Bänderschmerzen werden können ebenfalls noch für einige Zeit anhalten.
- Auch die Körperstatik und der Hormonhaushalt brauchen Zeit, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
- Manche Frauen berichten nach der Geburt von einem stärkerem Haarausfall. Dies liegt daran, dass liegt daran, dass die Schwangerschaftshormone den Haarwuchs nicht mehr fördern.
- Im Spätwochenbett dürfen sich auch Paare langsam wieder näher kommen. Wollen Paare nach der Geburt das erste Mal wieder Sex haben und sich nicht am Wochenfluss stören sollten sie darauf achten, dass die Geburtsverletzungen am Damm gut abgeheilt sind. Da der Wochenfluss hoch infektiös ist und auch das Stillen nicht immer vor einer erneuten Empfängnis schützen, sollte hier unbedingt ein Kondom benutzt werden. Ebenfalls kann es hilfreich sein ein gutes Gleitgel zu benutzen, da die Vagina nach der Geburt sehr trocken sein kann.
Im Wochenbett brauchen Mama und Baby vor allem Zeit
Nach Schwangerschaft und Geburt benötigt dein Körper Zeit, um sich zu regenerieren. Deine ursprüngliche körperliche und seelische Balance stellt sich oft frühestens nach neun Monaten wieder ein.
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Bildquelle: https://pixabay.com
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