Wir brauchen eine neue Wochenbettkultur!
Es scheint so als wären die Frauen nie so schlecht aufgeklärt und verunsichert wie zu dieser Zeit. Anstatt sich nach der Geburt zu schonen und diese intensive Zeit mit ihrem Neugeborenen zu genießen, gehen viele Frauen viel zu schnell in ihren Alltag über und trauern oft noch Jahre später um ihr verpasstes Wochenbett. Dies muss sich ändern. Und deshalb brauchen wir eine neue Wochenbettkultur!
Schlechte Aufklärung über das Wochenbett
Viele Frauen bekommen keine Hebamme mehr und wohnen weit weg von der eigenen Familie. Selbst wenn die Familie in der Nähe wohnt erleben sie diese oft weniger als unterstützend sondern den (gut gemeinten) Besuch als zusätzliche Belastung.
Der Mangel an Hebammen führt dazu, dass immer weniger Frauen eine vorgeburtliche Betreuung durch eine Hebammen haben. Dies bedeutet wiederum, dass viele Frauen überhaupt nicht wissen was im Wochenbett auf sie zukommt.
Selbst wenn eine Hebamme vorhanden ist, beschäftigen sie die meisten Frauen lieber mit dem Nestbautrieb. Auch in den Geburtsvorbereitungskursen wird viel zu wenig auf die wahre Bedeutung des Wochenbetts hingewiesen – oder es wird von den Schwangeren schlichtweg überhört.
Das Wochenbett und die Zeit danach ist die meist unterschätzteste Zeit als Mama.
Mütter hängen im Wochenbett am Handy
Unsere heutige Gesellschaft ist Smartphonesüchtig. Ständig und überall hängen die Menschen am Handy. So auch frischgebackene Mütter. Das Internet ist einerseits eine wichtige Informationsquelle, andererseits kann es höchst verunsichern. Gerade junge Mütter sollten lernen (wieder) auf ihr Gefühl und ihre Intuition zu hören. Social Media und diverse Frauenforen bewirken allerdings das Gegenteil.
Im Wochenbett sollte Social Media tabu sein
Kaum jemand nutzt in unserer heutigen Zeit kein Social Media. Viele treten in der Schwangerschaft diversen Facebook Gruppen bei oder erstellen ein Konto bei Instagram um sich mit anderen Schwangeren über ihre Schwangerschaft auszutauschen. An all dem ist nichts auszusetzen und dennoch kann dieser intensive Kontakt zu anderen (meist unbekannten) Frauen auch zu Verunsicherungen führen.
Im Wochenbett ist die Psyche einer Frau wenig belastbar. Die erlebte Geburt, die Hormonumstellung und die große Verantwortung sind Belastung genug. In dieser Zeit sollte man so wenig wie möglich darauf schauen wie „andere“ diese Zeit erleben und davon absehen Tipps von selbst frisch gebackenen Müttern, mit anderen Geburtserfahrungen, anderen Babys und anderen psychischen Verfassungen zu erhalten.
Im Wochenbett ist Rückzug angesagt. In allen Bereichen. Man sollte sich am besten schon vorher überlegen WER und WAS einem (generell) gut tut. Im Wochenbett sollte man nur Dinge in seine „Wochenbettblase“ lassen, die sich positiv auf die Energie in dieser „Bubble“ auswirken. Dies gilt eben nicht nur für Besuch, sondern auch für das Online Verhalten und die Kontakte im Handy.
Hier weiterlesen:
Das Wochenbett – eine wichtige Zeit nach der Geburt
Bildquelle: https://pixabay.com
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