
Hebammentipps im Wochenbett
Eine Hebamme begleitet eine Frau nicht nur bis zur Geburt sondern im Idealfall auch danach. Da es heutzutage immer schwieriger wird eine Hebamme zu finden, erfährst du in diesem Artikel gesammelt ein paar Tipps, die Hebammen im Wochenbett geben.
Das Frühwochenbett im Bett verbringen.
Das Wochenbett dauert insgesamt acht Wochen. So lange braucht die Gebärmutter um ihre ursprüngliche Größe wieder zu erreichen und der Wochenfluss versiegt. Für das Wochenbett sollte man sich wirklich ausgiebig Zeit nehmen und idealerweise nicht sofort wieder in den Alltag eintauchen. Viele Frauen können und wollen sich nicht acht Wochen Ruhe gönnen. Sie sollten aber zumindest das Frühwochenbett (die ersten 10 Tage nach der Geburt) größtenteils im Bett verbringen und diese Zeit bewusst zur Regeneration und zum Genießen nutzen.
Wer die Beine nicht still halten kann, sollte seinen Bewegungsdrang auf kurze Wege beschränken. Lange Spaziergänge oder andere körperliche Anstrengungen sollten erst nach dem Wochenbett stattfinden.
Was tut mir gut?
Im Wochenbett darf sich die Frau bewusst fragen was ihr gut tut und was nicht. Alles, was ihr nicht gut tut, wird im Wochenbett reduziert. Alles, was ihr gut tut, darf bewusst ins Wochenbett geholt werden.
Wenig Besuch
Vielen Frauen ist zu häufiger Besuch zum Beispiel unangenehm. Oft hat sie mit Geburtsverletzungen, dem Milcheinschuss oder anderen Problemen zu kämpfen. Besuch kann hier zusätzlich belasten. Auf Besuch im Frühwochenbett sollte daher besser verzichtet werden und auch danach, sollte der Besuch nur solange andauern wie es angenehm für die frischgebackene Mutter ist. Hier darf der Papa eine unterstützende Rolle spielen.
Haut an Haut durch das Wochenbett
Die ersten Tage und Wochen sind für das Neugeborene und die Mutter besonders wichtig um eine gute Bindung zueinander aufzubauen. War das Baby in der Schwangerschaft im Bauch der Mutter immer behütet, gewärmt und versorgt, fühlt es sich nun Haut an Haut mit Mama am wohlsten. Ein Neugeborenes muss nicht „ablegbar“ sein oder alleine schlafen. Zumindest in der Wochenbettzeit sollte es die meiste Zeit Haut an Haut mit Mama verbunden sein um de Grundstein für ein gesundes Urvertrauen zu legen.
Den Papa miteinbeziehen
Idealerweise hat sich der Papa nach der Geburt einige Tage frei nehmen können. In dieser Zeit sollte er sich um den Haushalt und die Versorgung von Mutter und Kind kümmern aber auch intensiv in den Bindungsaufbau miteinbezogen werden. Väter können in der Schwangerschaft eine weniger intensive Bindung zum Ungeborenen aufbauen, sie tragen es schließlich nicht unter ihrem Herzen und bekommen den Überschuss an Hormonen ab. Umso wichtiger ist es nun, dass der Vater nun ganz viel Zeit mit seinem Neugeborenen verbringt – bestenfalls auch Haut an Haut.
Im Wochenbett muss es fließen!
Im Wochenbett muss es fließen. Die Milch und die Tränen. Durch die hormonelle Umstellung, die Geburtserfahrung selbst, den Schlafmangel und die neue Verantwortung kann es einer frischgebackenen Mama in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt schnell alles zu viel werden. Das ist ganz normal. Die Tränen dürfen genauso fließen wie die Milch.
Sich dem Schlaf-Rhythmus anpassen
Vor allem im Wochenbett sollte die frischgebackene Mutter immer wieder kleine Tag Schläfchen mit ihrem Baby machen. So kann sich ihr Körper von den Anstrengungen der Geburt erholen und Energie für die Rückbildung und Stillproduktion sammeln. Viele Frauen muten sich im Wochenbett zu viel zu und kämpfen dann mit einem Milchstau oder anderen Problemen. In der ersten Wochen nach der Geburt darf Mama schlafen wenn ihr Baby schläft, selbst wenn dies nur ein kurzer Vormittags-, Mittags- oder Nachmittagsnap ist. Eine frisch gebackene Mama sollte sich das wert sein und der Vater (oder die Familie) sollte dies unterstützen.
Eine Stillroutine entwickeln
Das Wochenbett ist vor allem auch dazu da eine Stillroutine zu entwickeln. Das Neugeborene lernt richtig an der Brust zu trinken, die Mutter lernt die Anlegetechnik und verschiedene Stillpositionen. Stillen sollte angenehm empfunden werden. Sagt einer Frau die ein oder andere Stillposition nicht zu, darf sie frei wählen welche die beste für sie ist. Es gibt viele Frauen, die nur in ein oder zwei Positionen stillen (und das über die gesamte Stillzeit).
Rituale einführen
Das Wochenbett ist eine schöne Zeit um Rituale mit dem Neugeborenen einzuführen. Viele Frauen starten den Tag mit ihrem Baby bewusst einem Kinderlied beim Anziehen. Andere finden es schön den Tag mit einer Massage und/oder einem Bad zu beenden. Diese Rituale helfen auch dem Neugeborenen einen Tag-Nacht-Rhythmus zu entwickeln.
Viel trinken!
In der Stillzeit ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Bestenfalls ist eine gefüllte Trinkflasche immer griffbereit. Denn gerade wenn das Baby auf einem eingeschlafen ist oder gestillt wird, sollte die frischgebackene Mama immer die Möglichkeit haben ihren Durst zu stillen.
Ausgewogene Ernährung
Das Stillen und die Rückbildung kostet dem Körper viel Kraft. Im Wochenbett sollte er daher liebevoll genährt werden. Am besten sind gesunde und kräftigende Mahlzeiten. Diese können gerne auch vom Lieferdienst gebracht werden.
Der Wochenbett-Kuschelplatz
Viele Frauen wollen nicht acht Wochen im Bett liegen. Da im Wochenbett dennoch sehr viel zeit für Ruhe und Erholung sein soll, ist es schön sich einen Wochenbett-Kuschelplatz einzurichten. Viele Frauen machen es sich auf dem Sofa, Balkon, Wintergarten oder im Garten gemütlich.
Das Wochenbett Tablett
Im Wochenbett sollten einige Dinge immer griffbereit sein. Egal ob Trinkflasche, Still-Zubehör, Schmerzmittel, ein Buch oder das Handy – am besten eignet sich hier ein Wochenbett Tablett. Dieses Tablett kann vom Bett mit auf das Sofa oder den Wochenbett-Kuschelplatz wandern und man muss nichts mehr suchen.
Beckenboden trainieren
Schon im Wochenbett sollten erste, kleinen Übungen zur Stärkung des Beckenbodens gemacht werden. Die meisten davon können im Liegen absolviert werden und kosten nicht viel Anstrengung.
Wochenbett Urlaub
Vielleicht sollte man das Wochenbett wie eine Art Urlaub sehen. Im Urlaub macht man keinen Haushalt, legt das Handy öfter beiseite, ließt ein gutes Buch oder betrachtet einfach nur die schöne Landschaft. Die Landschaft ist in diesem Fall das Neugeborene, der Rest darf bitte wie im Urlaub gehandhabt werden. Das Wochenbett sollte bewusst wahrgenommen und genossen werden. Man wird sich sein Leben lang daran erinnern. An was möchte man sich da wohl erinnern? An den Haushalt sicher nicht!
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Hinweise:
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/babyhand-baby-finger-klein-kind-4107327/
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