Verstopfung im Wochenbett

Körperliches Wochenbett / Wochenbett Infos

In den ersten Tagen nach der Geburt keinen Stuhlgang zu haben ist normal. Lässt die Darmentleerung allerdings länger auf sich warten, spricht man von einer Verstopfung. Wie es dazu kommt und was du dagegen tun kannst liest du in diesem Artikel.

Wie kommt es zur Verstopfung nach der Geburt?

Um dem wachsenden Baby in der Schwangerschaft immer mehr Platz zu gewähren, verändern sich Verhältnisse im Bauchraum einer Frau enorm. Nach einer Geburt müssen sich die Organe der Frau also langsam wieder an ihre alte Stelle zurückbewegen. So auch der Darm. Erst nach ungefähr 1-2 Wochen findet der Darm in seine ursprünglichen Lage zurück.

Dass eine Frau in den ersten Tagen nach der Geburt keinen Stuhlgang hat ist normal. Bei der Geburt entleert sich der Darm automatisch. Danach arbeitet er durch die extreme hormonelle Umstellung nach der Geburt etwas träger. In den meisten Fällen erfolgt eine spontane Darmentleerung circa zwei bis drei Tage nach der Entbindung.

Verstopfung im Wochenbett

Auch wenn die erste Darmentleerung nach der Geburt problemlos erfolgte, kann es im Wochenbett immer wieder zu Verstopfung und hartem Stuhlgang. Im Körper einer Frau finden nach einer Geburt viele Veränderungen statt. Die Gebärmutter bildet sich zurück, die Organe im Bauchraum wandern langsam wieder an ihre ursprüngliche Position und die Milch schießt ein.

Diese große hormonelle Umstellung sorgt unter anderem auch für einen veränderten Muskeltonus im Unterleib, was wiederum die Verdauung beeinflussen kann.

Zudem haben manche Frauen durch Hämorriden, einem Dammschnitt oder Dammriss Angst vor dem Stuhlgang und unterdrücken diesen.

Was hilft bei Verstopfung im Wochenbett?

Um die Verstopfung nach der Geburt zu lösen und ihr vorzubeugen, wird folgendes empfohlen:

ausreichend Flüssigkeitszufuhr
regelmäßige, leichte Bewegung (im Frühwochenbett reicht es regelmäßig aufzustehen, im Spätwochenbett dürfen Spaziergänge folgen)
ballaststoffreiche Ernährung
Trockenobst, wie zum Beispiel Trockenpflaumen
Magnesium-Tabletten

Bei akuter Verstopfung im Wochenbett können auch natürliche Abführmittel wie Weizenkleie oder Leinsamen helfen. Löst sich der Stuhl weiterhin nicht, können Hebamme, Arzt oder Ärztin auch ein Abführmittel zur äußeren Anwendung wie zum Beispiel Zäpfchen verschreiben.

Verstopfung nach Kaiserschnitt

Auch bei einem Kaiserschnitt wird durch das Herausholen des Babys sehr plötzlich der Druck auf den Darm verringert. Egal ob das Babys vaginal oder durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam, im Bauchraum der frischgebackenen Mutter müssen die Organe wieder an ihre ursprüngliche Stelle wandern und die Hormone arbeiten auf Hochtouren.

Verstopfung nach PDA (Spinalanästhesie) oder anderen Schmerzmitteln

Bekommt die Frau während der Geburt Schmerzmittel, wurde eine PDA gelegt oder ein Kaiserschnitt unter Narkose durchgeführt, müssen diese vom Körper komplett abgebaut und ausgeschieden werden. Dies führt mitunter zu einer reduzierten Darmtätigkeit und kann Verstopfung und harten Stuhlgang nach der Entbindung begünstigen.

Nach einer Geburt braucht der Körper Zeit

Vor, während und nach einer Geburt vollbringt der Körper einer Frau Höchstleistungen. Haben die Organe während der Schwangerschaft viel Zeit langsam Platz zu machen, ihre Position zu verändern und sich an den Druck zu gewöhnen, der vom Ungeborenen ausgeübt wird, muss es nach der Geburt schnell gehen. Sich einmal bewusst zu machen was der Körper da leistet und ihm Zeit, Ruhe und bewusste Pflege zu gönnen, kann die Verstopfung, Hämorrhoiden oder andere Schmerzen nach der Geburt zusätzlich lindern.